Leimener Integrationsgeschichten (8) – Yahya Kanagie
von Panja Küpper
Yahya kommt aus Sutukung/Gambia, wurde am 30.10.1980 geboren und war Lehrer in seinem Heimatland. Er lebt seit 2015 in Leimen, wo seine erste Station das Camp der Travemünderstraße war.
Yahya war von 2016-2018 im Hotel Crowne Plaza als Küchenhelfer und im Reinigungsservice beschäftigt.
Seit 2018 arbeitet er den körperlich harten Job eines Abbruchhelfers bei der Firma Grimmig in Heddesheim. Zusätzlich hatte er bis jetzt einen 450,– Job als Küchenhelfer im Hotel Ritter in Heidelberg, das nun leider in Insolvenz gegangen ist.
Obwohl Yahya sehr schnell finanziell auf eigenen Beinen stand und keinerlei staatlichen Hilfen mehr in Anspruch genommen hat, ist seine Bleibeperspektive unklar, weil er wie viele Gambianer eine Duldung erhalten hat.
Was hat dir am meisten beim Ankommen in Deutschland geholfen?
Yahya: „Ich habe schon in der Travemünderstraße bei der Küchenreinigung, der täglichen Reinigung des Weges vom Camp zur Stadt und der Leimener Putzparty begonnen zu arbeiten. Das war gut für meinen Kopf, in dem immer alle Sorgen gekreist sind.“
Was waren die schwierigsten Punkte in Deutschland für dich oder was ist immer noch schwierig für dich?
Yahya: „Dadurch, dass ich sehr schnell begonnen habe zu arbeiten, hatte ich nur vier Wochen Sprachkurs. Ich würde gerne noch besser deutsch sprechen lernen.
Mein größtes Problem ist das Thema Aufenthalt. Es ist sehr schwer, wenn die Zukunft ungewiss ist und man nicht weiß, wie es weitergeht. Das macht mir große Sorgen.“
Was magst du an der deutschen Küche?
Yahya: „Ich habe hier Pizza und Kebap kennengelernt, das gibt es in Gambia nicht.“
Welche Angewohnheit hast du von den Deutschen inzwischen übernommen?
Yahya: „Ich mache jetzt auch oft einen Sonntagsspaziergang, das habe ich in Gambia nicht gemacht. Und am Wochenende gehe ich Joggen.“
Möchtest du sonst noch etwas mitteilen?
Yahya: „ Ja, ich danke Gott, dass er mich nach Leimen geschickt hat. Die Menschen sind hier sehr nett. Im Rathaus und der Ausländerbehörde habe ich immer sehr viel freundliche Unterstützung bekommen.
Ich hatte einmal die Möglichkeit nach Sandhausen umzuziehen. Ich habe eine Nacht darüber geschlafen und dann die Wohnung abgesagt. Ich kann nicht von Leimen weggehen. Es ist wie meine zweite kleine Heimat geworden. Ich danke auch dem Oberbürgermeister der Stadt Leimen und schicke ihm meine besten Grüße und Wünsche.“
Mein Rezept aus Gambia:
Fried meat:
- 4 Grillspieße (Lamm, Rind)
- 3 mittelgroße Zwiebeln
- 5 gekochte Eier
- 5 große gekochte Kartoffeln
- 400g Garnelen
- 5 Eßl. Mayonaise
- 2 Gemüsebrühwürfel
- Salz, Pfeffer
- Gurkenscheiben als Dekoration
- Fleischspieße grillen und warmhalten
- Kartoffeln durchpressen und mit kleingehackten Eiern, einem zerbröseltem Gemüsebrühwürfel und der Mayonaise vermengen.
- Zwiebeln in Ringe schneiden und hellbraun anbraten
- Garnelen in Öl anbraten und mit zerbröseltem Gemüsebrühwürfel würzen
- Auf einer großen Platte allses anrichten: Links und rechts die Fleischspieße, mittig die Garnelen, diagonal davon jeweils die Zwiebelringe und die Kartoffel-Eier-Mischung