Leimener Integrationsgeschichten (5) – Imad Ismail

von Panja Küpper

Flagge von Syrien

Imad ist am 12.12.1989 in Damaskus/ Syrien geboren und im November 2015 im Camp der Travemünderstraße in Leimen angekommen.

Da er bereits in Syrien studiert hat, konnte er direkt 2016/17 am Internationalen Studienzentrum der Uni Heidelberg einen Sprachkurs belegen. Innerhalb eines Jahres hat er es bis zum C1 Niveau geschafft.

Imad war 2015 erster Ansprechpartner, als die Kunstgruppe von „Leimen ist bunt e.V.“ für die Männer im Camp in der Travemünderstraße ins Leben gerufen worden ist und ist in dieser bis heute noch aktiv.

2016 hat er den Syrischen Kinderchor „Jasmin“ gegründet und hatte mit diesem mehrere Auftritte in Leimen und Umgebung.

Imad Ismail

Imad Ismail

Seit 2018 studiert Imad an der PH Heidelberg Kunst und Deutsch im Lehramt. Seine bisherigen Praktika waren in der Friedrich Ebert Grundschule in Heidelberg und der Kurpfalzgrundschule in Kirchheim.

2018 hat er den deutschen Führerschein gemacht und singt mit großer Leidenschaft in der Mannheimer Studentengruppe „Siga“, mit der er schon mehrere Auftritte in Heidelberg, Mannheim und Umgebung hatte.

Imad wird 2022 sein Studium zum Grundschullehrer für Deutsch und Kunst abschließen und dann ganz bestimmt mit seiner sonnigen Art viele Kinder in den ersten Jahren für die Schule begeistern.

Was hat dir am meisten beim Ankommen in Deutschland geholfen?
Imad: „Die Leute, die uns im Camp regelmäßig besucht und unterstützt haben, haben dazu beigetragen, dass ich mich sicher und angekommen gefühlt habe. Die verschiedenen Freizeitaktivitäten, die sie uns zur Verfügung gestellt haben, waren auch eine große Hilfe, um die Zeit besser zu nutzen und um die Schwierigkeiten des Alltags im Camp zu überwinden.“

Was waren die schwierigsten Punkte in Deutschland für dich?
Imad: „Ich muss zugeben, ich hatte und habe immer noch viel Glück hier in Deutschland. Es gab aber die Zeit, in der ich Schwierigkeiten hatte, neue Freundschaften zu schließen.“

Welche kulturellen Besonderheiten der Deutschen waren am Ungewöhnlichsten für dich?
Imad: „Lange Zeit habe ich über die Frage nachgedacht, mir ist aber nichts eingefallen.“

Welche Speisen in Deutschland schmecken dir überhaupt nicht?
Imad: „Wurst und Meerrettich mag ich überhaupt nicht.“

Was magst du an der deutschen Küche?
Imad: „Selbstgemachte Käsespätzle schmecken mir sehr gut.“

Welche Angewohnheit hast du von den Deutschen inzwischen übernommen?
Imad: „Ich glaube, ich arbeite mehr strukturiert und habe fast immer einen Plan für den Tag.“

Mein Rezept aus Syrien:
Fatteh

  • 2 arabische Fladenbrote             
  • 240 g gekochte Kichererbsen
  • 5 Eßl. Tahina
  • Saft ½ Zitrone
  • ½ Esslöffel gem. Kreuzkümmel
  • Salz
  • 150 ml Wasser
  • Paprikapulver, Olivenöl
  • Tomaten, Frühlingszwiebeln
  • geröstete Pinienkerne
  • Granatapfelkerne, Petersilie
  1. Fladenbrot im Backofen rösten oder frittieren. In kleine Stücke zupfen und zur Seite legen.
  2. Kichererbsen noch einmal im Wasser aufkochen. Das Wasser aufheben. Für die Sauce den Joghurt mit Tahina, Zitronensaft und Kümmel vermengen und mit Salz abschmecken. Zwei bis drei Esslöffel vom Kichererbsenwasser mit in die Sauce geben.
  3. Brot auf Tellern verteilen. Darüber die Kichererbsen mit etwas Kichererbsenwasser geben. Mit Sauce beträufeln und mit Olivenöl, Kreuzkümmel und Paprika verzieren. Nach Wunsch: geröstete Pinienkerne, Granatapfelkerne und Petersilie darauf geben.

Dazu: Tomaten, Frühlingszwiebeln und salzig eingelegte Gurken