Leimener Integrationsgeschichten (14) – Bahareh Talebi

von Panja Küpper

Die Flagge von Gambia

Bahareh Talebi kommt aus dem Iran, wo sie 1985 geboren wurde. Sie hat Rechnungswesen studiert,  ist 2018 nach Deutschland gekommen und wohnt jetzt in Leimen.

Sie hat inzwischen die B2 Prüfung und den deutschen Führerschein. Seit Herbst 2021 mach sie eine Duale Ausbildung zur Steuerfachangestellten in der Steuerberatung bei Manfred Speckert in St Leon Rot.

Was hat Ihnen am meisten beim Ankommen in Deutschland geholfen?
Bahareh Talebi: „Nette Leute, die hilfsbereit waren.“

 

Was waren die schwierigsten Punkte für Sie?
Bahareh Talebi: „Die deutsche Sprache ist sehr schwer, für jede Situation gibt es ein spezielles Verb oder Substantiv an der gleichen Position. Zum Beispiel in meine Muttersprache kann „Lärm“ für alle Situationen verwendet werden, aber im Deutschen gibt es: Lärm, laut, Geräusch. Und ein  Verb mit unterschiedlichen Präpositionen hat unterschiedliche Bedeutungen. Außerdem finde ich die Bürokratie in Deutschland sehr schwierig.“

 

Welche kulturellen Besonderheiten der Deutschen waren am Unge-wöhnlichsten für Sie?
Bahareh Talebi: „Pünktlich sein-  und die vielen Papiere. In Deutschland wird alles schriftlich erledigt und der Prozess ist sehr zeitaufwendig.“ 

Amadoo Faal

Bahareh Talebi

Welche deutschen Speisen schmecken Ihnen überhaupt nicht?
Bahareh Talebi: „Ich mag Brezeln überhaupt nicht.“

 

Welches Essen haben Sie in Deutschland kennengelernt?
Bahareh Talebi: „Kartoffelsalat, Kartoffelsuppe, Kartoffelpuffer – neben der Wurst ist die Kartoffel wohl das typisch deutsche Nahrungsmittel. Daran habe ich mich bis heute nicht gewöhnen können.“

 

Welche Angewohnheiten haben Sie von den Deutschen inzwischen übernommen?
Bahareh Talebi: „Es gibt viele Regeln. Zuerst war es seltsam für mich, aber mit der Zeit erkannte ich, dass die Existenz dieser Gesetze nicht nur für unser gegenwärtiges Leben, sondern auch für die Nachwelt sehr nützlich ist.“

 

Was haben Sie für Hobbies, was machen Sie in ihrer Freizeit? 
Bahareh Talebi: „Ich liebe Radfahren und Reisen mit dem Fahrrad.
2006 gewann ich den zweiten Platz bei den Nationalen Radsport-meisterschaften im Bereich Ausdauer. Aufgrund von Einschränkungen des Frauensports zog ich es vor, diesen Sport nicht professionell und für Wettkämpfe zu betreiben. Ich beschloss, während der Nowruz-Ferien, die fast zwei Wochen dauern, jedes Jahr mit dem Fahrrad zu reisen.
Im Iran gibt es keine Radwege wie in Deutschland, und es gibt Probleme und Einschränkungen für Frauen. In Deutschland konnte ich bisher noch nicht mit dem Fahrrad reisen, aber ich fahre während meiner Zeit Fahrrad oder gehe in den Wäldern rund um mein Haus spazieren.“

Mein Rezept aus  dem Iran:
Khoresh Bamieh

  • 500 g frische Okraschoten
  • 2 Tomaten
  • 2 grüne Spitzpaprika
  • 1 Zwiebel
  • 700 g Lammfleisch mit Knochen oder Rindfleisch
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 Spritzer Zitronensaft
  • Salz und Pfeffer
  • 1 Liter Wasser

 

  1. Die Okra waschen und vorsichtig am Stiel und an der Spitze abschneiden. In eine Schüssel einen Esslöffel Salz und einen Spritzer Zitronensaft geben und mit Wasser auffüllen. Die Okraschoten hineingeben und 30 Minuten stehen lassen. So verlieren die Okraschoten ihre glitschige Konsistenz. 
  2. Die Tomaten häuten und mit der Spitzpaprika und der Zwiebel würfeln.
  3.  Das Öl im Topf erhitzen und Tomaten, Spitzpaprika und Zwiebel hineingeben und ca. 5 Minuten anrösten. Das Lammfleisch in ca. 4 Stücke teilen und zusammen mit dem Tomatenmark auch in den Topf geben und ca. 5 min. unter Rühren anrösten.
  4.  Wasser auffüllen und die Okraschoten in den Topf geben- nur einmal umrühren. Einen Teelöffel Meersalz hinzugeben, Deckel zu und bei mittlerer Hitze ca. 20 Minuten köcheln lassen.
  5.  Zum Schluss nochmal mit Salz und etwas Pfeffer abschmecken.