Leimener Integrationsgeschichten (3) – Umar Farooq Malik

von Panja Küpper

Landesflagge Pakistan

Umar ist am 20.04.86 in Gujat/ Pakistan geboren und lebt seit 2015 in Leimen. Seine erste Station war das Camp in der Travemünderstraße.

2015-2016 hat er einen Sprachkurs bei der VHS und USS absolviert. Da für ihn kein Integrationskurs möglich war, hat er alleine über das Internet und mit Hilfe einer App weiter Deutsch gelernt. Außerdem ist er sehr schnell in das Arbeitsleben eingestiegen und hat dabei seine Sprachkenntnisse verbessert.

Umar hat 2016 für zwei Jahre als Beikoch und Küchenhelfer gearbeitet und 2018 die Ausbildung zum Koch in der Waldschänke Heiligenberg und im Hotel Vorfelder / Walldorf begonnen. Da er aber gemerkt hat, dass er viel lieber im sozialen Bereich arbeiten möchte, hat er die Ausbildung nicht beendet und im April 2019 im Wilhelm Frommel Haus/ St Anna eine Ausbildung als Altenpflegehelfer begonnen.

Hier konnte er die B1-Deutsch Prüfung ablegen und war Kursbester bei allen Zwischenzeugnissen. Umar hat seine Ausbildung im März 2021 als Einziger mit der Gesamtnote 1 abgeschlossen.

Im Herbst 2021 wird Umar zwei Jahre eine Zusatzqualifikation zur „Fachkraft für Altenpflege“ beginnen.

Neben seiner Ausbildung hat er 2020 die deutsche Führerscheinprüfung erfolgreich abgelegt und ist immer noch ein phantastisch guter Koch.

Umar Farooq Malik
Umar Farooq Malik

Was hat dir am meisten beim Ankommen in Deutschland geholfen?
Umar: „Die Flüchtlingshelfer aus Leimen, die in das Camp in der Travemünder Straße gekommen sind haben mir sehr geholfen. Die Freundlichkeit und wie die Menschen hier miteinander sprechen, habe ich so nicht gekannt.“

Was waren die schwierigsten Punkte in Deutschland für dich?
Umar: „Die deutsche Sprache zu lernen war sehr schwer für mich. Dann war es sehr kompliziert, die vielen Anträge und Papiere in Deutschland zu verstehen. Und es war nicht so einfach, das Vertrauen von deutschen Menschen zu gewinnen. Deutsche sind sehr vorsichtig. Durch alles kann ich aber sagen, dass ich in Deutschland erwachsen geworden bin.“

Welche kulturellen Besonderheiten der Deutschen waren am Ungewöhnlichsten für dich?
Umar: „Ganz ungewöhnlich war für mich, dass wenn deutsche Leute zusammen Essen gehen, jeder für sich selbst bezahlt. Ich kannte es bisher nur so, dass immer eine Person für alle zusammen bezahlt. Inzwischen habe ich mich aber daran gewöhnt und eigentlich finde ich das heute besser so.“

Welche Speisen in Deutschland schmecken dir überhaupt nicht?
Umar: „Kartoffelknödel…. Die schmecken mir überhaupt nicht.“

Was magst du an der deutschen Küche?
Umar: „Käsespätzle ! Die schmecken mir immer. Im Restaurant Waldschänke habe ich jeden Tag etwa 100 kg davon gemacht. „

Welche Angewohnheit hast du von den Deutschen inzwischen übernommen?
Umar: „Die Pünktlichkeit habe ich hier inzwischen komplett übernommen. Dann sind die Deutschen immer fleißig, sie arbeiten viel. Sie lachen aber auch sehr viel und sind herzlich. Das gefällt mir sehr.“

Mein Rezept aus Pakistan:
Chicken Bryanie

Chicken Bryanie

  • 100 g Zwiebeln
  • 100 g Öl
  • 1 große Tomate
  • 50 g Knoblauch
  • 500 g Hähnchenfleisch
  • Bryanie Massla 1 Päckchen
  • 100 g Joghurt
  • 1 kg Reis
  • 1 Eßlöffel Salz
  • 1,5 l Wasser
  1. Reis eine Stunde in kaltem Wasser einweichen
  2. Zwiebeln im Öl anbraten bis sie braun sind
  3. Hähnchenfleisch zufügen, 5 Minuten anbraten, dann Tomaten, Joghurt, Salz, Masala und Knoblauch dazugeben
  4. 5 min auf kleiner Flamme kochen lassen, dann Wasser hinzufügen.
  5. Den Reis hinzugeben und kochen, bis das Wasser weg ist
  6. Flamme ausstellen und 15 Minuten weiterdampfen lassen